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Kolumne Gerd Ernst

Günter Neubauer hat in seinem Hinweis zur Veranstaltung des BMAS zum Thema Arbeit 4.0 schon auf das GRÜNBUCH des BMAS - auch kritisch - hingewiesen. Das GRÜNBUCH will die Zukunftsdebatte um die Arbeit als Fortschrittsdebatte führen und die Menschen und ihre Bedürfnisse in den Mittelpunkt stellen. Dabei soll ein „neuer Sozialer Kompromiss“ entwickelt werden, „der Arbeitgebern und Arbeitnehmern nützt.“ Basierend auf dem GRÜNBUCH soll ein fachlicher und öffentlicher Dialog geführt werden, der Ende 2016/Anfang 2017 zu einem „Weissbuch“ führen soll. Parallel zum BMAS entwickelt das BMBF in enger Abstimmung mit den Sozialpartnern und der Wissenschaft das Forschungskonzept zur „Zukunft der Arbeit“. Im Mai 2015 wurden die Eckpunkte vorgestellt. Das Forschungskonzept soll soziale Innovationen voranbringen und Ergebnisse erbringen, die für die Zukunft der Arbeit zum Standard werden können. Die Schwerpunkte sollen auf Digitalisierung und Arbeit an den Schnittstellen von Branchen und Sektoren liegen.

Es lohnt sich, das GRÜNBUCH auch aus Sicht eines Arbeitsforscher zu lesen; denn dann wird deutlich, dass auch im inhaltlichen noch einige Probleme sind. Auch wenn das GRÜNBUCH den ersten und begrüssenswerten Entwurf zur Formulierung der Arbeit in den nächsten Jahren darstellt, hat der Entwurf  größere Schwächen beim zu Grunde liegenden Innovationsmodell, der Betrachtung der Arbeit in der Dienstleistungswirtschaft und bei der Umsetzung politischer Forderungen in die reale Arbeitswelt. Ebenso wäre es begrüssenswert, wenn die Forschungs-, Bildungs-, Wirtschafts- und Arbeitspolitik in einem Kommunikatonsraum „Zukunft der Arbeit“ besser vernetzt würden.

Gerhard Ernst
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