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Themenheft der Zeitschrift für Arbeitswissenschaft: Mobiles Arbeiten

Unter dem Titel „Mobile Arbeit und Ortsflexibilität: Wo arbeite ich heute, wo arbeite ich morgen?“ ist mit der Herausgeberin Hiltraud Grechs-Sukalo ein Themenheft der Zeitschrift für Arbeitswissenschaft erschienen (https://link.springer.com/article/10.1007/s41449-020-00222-x). Damit wird das vieldiskutierte Thema des Mobilen Arbeitens in der Pandemie-Krise aufgegriffen und von arbeitswissenschaftlicher Seite behandelt. Es wird nicht nur das „Home-Office“ behandelt, sondern mobiles Arbeiten überhaupt, also Arbeit auf Dienstreisen, im Außendienst und in den „modernen“ Bürowelten. Nicht vergessen wird das Problem der Führungskräfte mit der „Führung auf Distanz“. Mobile Arbeit muss bewusst gestaltet werden, soll sie nicht zu höheren Belastungen führen. Besonders die „interessierte Selbstgefährdung“ ist bedeutsam. Vor dem Hintergrund der Erfolgsorientierung gefährden Beschäftigte wissentlich nicht nur ihre Gesundheit, sondern ihre gesamte Lebensbalance. Digitales orts-und zeitflexibles Arbeiten befördert die Ausweitung von Erwerbsarbeit in viele Bereiche der „freien Zeit“, unsichtbar, unbemerkt und unbezahlt. (nach S. 202). Aus anderer Sicht betrachtet Irene Raehlmann die Corona-Krise als Krise der „Lean-Organisation“. Mit der Ökonomisierung im Hinblick auf ein „schlankes Gesundheitssystem“ wird die Sicherheit der Menschen und die Stabilität einer Gesellschaft massiv gefährdet. Die Behebung dieser Defizite erfordert auch Verbesserungen der Arbeitsbedingungen; denn anders lässt sich der Fachkräftemangel nicht beheben. Raehlmann weist auch daraufhin, dass dabei nicht nur der nationale Betrieb in den Blick genommen werden muss, sondern auch die Arbeitsbedingungen in den „Billig-Lohn-Ländern“.

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