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Kolumne Gerd Ernst

Das in den 1980er-Jahren operationalisierte Konzept des Nutzens von Zeit wird im Hinblick auf wesentliche Veränderungen in der Gegenwart – insbesondere der Tertiärisierung – erweitert. Dazu wird das Konzept mit Erkenntnissen der arbeitssoziologischen Dienstleistungsforschung kombiniert, um die Reziprozität zwischen den Beteiligten hervorzuheben und einzubeziehen. Darauf aufbauend wird die Interferenz von Arbeit und Freizeit exemplarisch untersucht. Im Mittelpunkt stehen interaktive Freizeitdienstleistungen als bisher wenig erforschter Dienstleistungsbereich. Methodisch werden auf der Seite der Arbeitsbedingungen die Nutzbarkeit von Freizeit basierend auf drei exemplarischen Dienstplänen Beschäftigter dreier Freizeitdienstleistungsbranchen mit Interaktionsarbeit untersucht. Auf Seite des Arbeitshandelns werden Befunde
hinsichtlich der subjektiven Wahrnehmung von Arbeitszeit durch die Beschäftigten (und deren Vertreter) dargestellt. Die zugrunde liegenden qualitativen Daten aus dem Handel und dem Gaststättengewerbe entstammen einer größeren vergleichenden Studie (strukturierte Interviews, teilnehmende Beobachtungen) zu den Arbeitsbedingungen bei Interaktionsarbeit im Dienstleistungssektor. Die Betrachtungen und Analysen unterstreichen, dass die Steigerung des Freizeitwertes einer gesellschaftlichen Gruppe zu Lasten einer anderen gehen kann.

Die Grundüberlegungen sind zusammenfassend in der Anlage skizziert. Die Verantwortung für die Zusammenfassung liegt bei Gerhard Ernst. Der gesamte Text ist im Oktober in der ZEITSCHRIFT FÜR ARBEITSWISSENSCHAFT erschienen. Informationen dazu: https://link.springer.com/article/10.1007/s41449-024-00446-1

 

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