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Erste Diskussionen zu Dienstleistungen und Arbeit

„Auf dem Weg zu einem Manifest von Dienstleistungsforschung und -wissenschaft“ war das Symposium des HGAL am 11.10. überschrieben. Die sehr lebhafte Diskussion kreiste in der Hauptsache um drei Punkte:

  • Sollen auch nicht Dienstleistungen einbezogen werden, die nicht im Zusammenhang mit wirtschaftlichen Tätigkeiten und Erwerbsarbeit stehen?
  • Wie sieht die Verbindung zu gesellschaftlichen Zielsetzungen aus?
  • Verwertungszwang der Forschung

„Ehrenamtliche Tätigkeiten“ sind auch Dienstleistungen, aber ob sie Gegenstand von Dienstleistungsforschung und -wissenschaft sein können, blieb umstritten. Dabei wurde auch auf die verschwimmende Grenze des „Ehrenamtes“ eingegangen, wenn es nämlich schlicht und ergreifend notwendig wird, weil der Staat (oder die Kommune) ihren Aufgaben nicht mehr nachkommen kann oder will. Auch wurde die Problematik der notwendigen Koproduktion bei Dienstleistungen und der Abgrenzung zum „arbeitenden Kunden“ gesprochen. Den Kunden zur Steigerung der eigenen Produktivität zu nutzen, wurde als wichtigstes Kriterium für „Kundenarbeit“ gesehen.

Nicht nur bei der Gestaltung Gesellschaftlich notwendiger Dienstleistungen ist die gesellschaftliche Zielsetzung der Dienstleistungsforschung und -wissenschaft zu hinterfragen, sondern auch bei kommerziellen Dienstleistung. Hier ist besonders die Frage der Gestaltung der Arbeit von gesellschaftspolitischer Bedeutung. Klar wurde aber auch, dass diese gesellschaftspolitische Zielsetzung in den Wissenschaftsbereichen, die mit Arbeitsgestaltung zusammenhängen, eher gesehen wird, als in betriebswirtschaftlichen oder technischen Disziplinen.

Wissenschaft im Sinne der Sammlung und Ordnung von Wissen, der Theoriebildung und -prüfung erfordert Kapazitäten, die unter dem Verwertungszwang heutiger Forschung nicht mehr zur Verfügung stehen. Die Kapazitäten an den Hochschulen, die eigentlich für Wissenschaft zuständig sind, werden heruntergefahren. Forschung findet von einem Projektantrag zum anderen statt. Ebenso wurde die steuerliche Förderung der Forschung ganz besonders für die Dienstleistungswissenschaft und -forschung als kontraproduktiv angesehen.

Ein letzter Debattenpunkt beschäftigte sich mit der Internationalisierung sowohl der Dienstleistungen als auch der Dienstleistungswissenschaft.

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