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Arbeit und sozialökologische Transformation

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Ökologie der Arbeit

„Ökologie der Arbeit“ beinhaltet „betriebliche, aber auch soziale und naturbedingte Aspekte der Verausgabung und Regeneration des menschlichen Arbeitsvermögens“[1]. Der arbeitende Mensch steht damit im Mittelpunkt unterschiedlicher Systeme, natürlicher Systeme der Geo – und Biosphäre und selbst geschaffener gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Systeme. Vor allem der Aspekt, dass der Mensch Teil der Biosphäre des Planeten ist und keineswegs außerhalb steht, wird in den bisherigen Analysen und Projektionen der Veränderungen der natürlichen Ökosysteme nicht ausreichend gewürdigt. Die Gattung Mensch lebt in einer verhältnismäßig schmalen ökologischen Nische des Holozän. Diese ökologische Nische ist durch wirtschaftliche und gesellschaftliche Aktivitäten des Menschen hochgradig gefährdet. Diese Gefahren werden mit dem Konzept der planetarischen Grenzen bzw. Leitplanken beschrieben. Ein Überschreiten dieser Grenzen löst vom Menschen unkontrollierbare Systemveränderungen in der Geo-und Biosphäre aus.

Für den Erhalt einer mit den biologischen Voraussetzungen des Menschen kompatiblen ökologischen Nische sind fundamentale Veränderungen gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Strukturen erforderlich. Hier sind in den letzten Jahren eine Reihe von Konzepten und Strategien entwickelt worden, die sich auf 3 zentrale Ansätze zusammenfassen lassen.

  • Konzepte des „Green New Deal“
  • Suffizienz Konzepte
  • Resilienz Konzepte

Keines dieser Konzepte gibt schlüssige Antworten auf die Chancen zur Zielerreichung und der Realisierung der jeweils propagierten Maßnahmen. Vor allem auf folgende Fragen werden bisher keine befriedigenden Antworten gegeben.

  • Wie stark und wie schnell entwickeln sich die vom Menschen induzierten Veränderungen in der Geo-und Biosphäre, nicht nur der Klimaveränderungen?
  • Wie kann eine Legitimationsbasis für weitreichende Systemveränderungen angesichts immer weiter auseinanderdriftender Einkommensunterschiede und Lebenschancen auf globaler aber auch auf nationaler/regionaler Ebene geschaffen werden? Welche Rolle spielen hier Veränderungen der Arbeitswelt?
  • Wie kann eine Machtbasis für diese Systemveränderungen entstehen?

Auf HD A- online sollen diese Fragen in mehreren nachfolgenden Beiträgen analysiert und zur Diskussion gestellt werden.

 

[1] Müller,Nadine; Pickshaus,Klaus, Reusch, Jürgen; Schröder, Lothar; Urban, Hans-Jürgen: Ökologie der Arbeit. Impulse für einen nachhaltigen Umbau; in: Gute Arbeit 2018 S. 15-31; S. 15

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