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Arbeiten - Lernen - Kompetenzen entwickeln: Beschreibung der Förderschwerpunkte

Innovationsfähigkeit in einer modernen Arbeitswelt“ (http://www.pt-ad.pt-dlr.de/de/94.php)

Förderschwerpunkte

1) Arbeit in der digitalisierten Welt

Die Bekanntmachung spezifiziert in ihrem Forschungsfeld das Forschungs- und Entwicklungsprogramm "Zukunft der Arbeit" als Teil des Dachprogramms "Innovationen für die Produktion, Dienstleistung und Arbeit von morgen", welches die verschiedenen Aspekte der Produktion, Dienstleistung und Arbeit, die mit der Technisierung, Automatisierung und Digitalisierung einhergehen, verbindet. Die neue speziell auf soziale Innovationen ausgerichtete Forschungsprogrammlinie "Zukunft der Arbeit" komplettiert als dritte Säule das Dachprogramm. Damit leistet das Programm insgesamt einen wichtigen Beitrag, den Wirtschaftsstandort Deutschland im globalen Wettbewerb nachhaltig zu stärken und zugleich zukunftsfähige und sozialverträgliche Arbeitsplätze zu schaffen.

Hintergrund

Nahezu jede Form der Erwerbsarbeit in Deutschland wird heute von informations- und kommunikationstechnischen Arbeitsmitteln begleitet. Technische Innovationen wie die Digitalisierung verändern die Arbeitswelt grundlegend und werfen Fragen auf, wie beispielsweise: Was bringen die neuen zunehmend digitalisierten Arbeitsformen mit sich? In welche Richtung wandeln sich Arbeitsprozesse? Wie gestaltet sich Führung in einer digitalen Arbeitswelt? Welchen Einfluss wird die Digitalisierung als soziale Innovation auf die Unternehmenskulturen haben? Wie sehen die Folgen für Menschen und Unternehmen aus? Und, was bedeuten diese für den Arbeits- und Gesundheitsschutz?

Die Digitalisierung als soziale Innovation bedarf der Einbeziehung aller Akteure und die Investition in Konzepte, die für die Menschen in unserer Gesellschaft weiterhin gute Arbeit und ein gutes Leben realisieren. Grundlegend dafür sind eine angemessene und durchdachte Arbeitsgestaltung und Arbeitsorganisation sowie Arbeits- und Organisationskultur.

Ziel

Aktuelle und zukünftige Herausforderungen, die mit der Digitalisierung der Arbeitswelt einhergehen sind zu analysieren und der erforderliche Handlungsbedarf abzuleiten. Mit diesem Ziel im Blick fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) aus Bundesmitteln und aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) der Europäischen Union FuE-Vorhaben zu folgenden drei Themen:

  • Digitalisierung der Arbeit als soziale Innovationschance
  • Sharing Economy, Mobile und Cloud Computing als Auslöser für Arbeitsinnovationen
  • Ergonomische und gesundheitsförderliche Arbeitssystemgestaltung im digitalen Zeitalter

Forschung und Praxis sind daher aufgerufen, beschäftigungswirksame und arbeitnehmer-freundliche soziale Innovationen zu entwickeln und auf diese Weise die Basis für das "Arbeiten in der digitalisierten Welt" zu schaffen. Im Zusammenwirken von Wissenschaft und Wirtschaft sind Modelle und geeignete Konzepte zu entwickeln und umzusetzen, mit denen die positiven Aspekte der Digitalisierung der Arbeitswelt für Unternehmen und Beschäftigte identifiziert und erschlossen werden. Es werden Skizzen erwartet, die eine wirkungsvolle Beteiligung von Unternehmen vorsehen. Damit wird nachhaltig zur Verbesserung der Arbeits- und Lebensverhältnisse der Menschen in unserer Gesellschaft beigetragen.

Mit diesen Zielen ist die Bekanntmachung Bestandteil der Hightech-Strategie 2020 für Deutschland und der "Digitalen Agenda 2014 - 2017" der Bundesregierung.

Verfahren

Bis zum 15. Juli 2015 wurden über 230 Skizzen eingereicht. Diese befinden sich nun im Begutachtungsprozess und werden auf ihre Förderfähigkeit geprüft. Das BMBF wird auf Grundlage des Vorvotums der Experten und Expertinnen die Förderentscheidung fällen. Danach werden potenzielle Projekte zeitnah zu einer Antragsberatung zum DLR Projektträger nach Bonn eingeladen. Mit ersten Rückmeldungen ist Anfang bis MitteNovember zu rechnen.

 

2) Präventive Maßnahmen für die sichere und gesunde Arbeit von morgen

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert im Rahmen des Programms "Arbeiten - Lernen - Kompetenzen entwickeln. Innovationsfähigkeit in einer modernen Arbeitswelt" Forschungs- und Entwicklungsvorhaben auf dem Gebiet der "Präventive Maßnahmen für die sichere und gesunde Arbeit von morgen", um die Innovationsfähigkeit vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung durch die Verknüpfung von Arbeitsgestaltung mit Kompetenz-, Personal- und Organisationsentwicklung zu stärken.

Hintergrund

Die Arbeit der Zukunft mit ihrer verstärkten Digitalisierung und Dynamisierung der Arbeitswelt - wie sie gegenwärtig unter dem Stichwort "Industrie 4.0" diskutiert wird - wird an die Mehrheit der Beschäftigten deutlich erhöhte Komplexitäts-, Abstraktions- und Problemlösungsanforderungen stellen. Vielen Beschäftigten wird ein sehr hohes Maß an selbstgesteuertem Handeln, kommunikativen Kompetenzen und Fähigkeiten zur Selbstorganisation abverlangt. Die subjektiven Fähigkeiten und Potenziale der Beschäftigten werden noch stärker gefordert sein. Das bietet Chancen für qualitative Anreicherung, interessante Arbeitszusammenhänge, zunehmende Eigenverantwortung und Selbstentfaltung, mit dem Risiko der Selbstgefährdung durch Überforderung. Daneben wird es aber auch zukünftig in vielen Branchen weiterhin einfache Tätigkeiten geben, in denen die Gestaltungsspielräume wesentlich geringer sind. Viele Beschäftigte werden auch mit einem Verlust an Handlungskompetenz konfrontiert werden. Diese Entwicklungen werden durch den demografischen Wandel da beschleunigt, wo keine kontinuierliche Kompetenzentwicklung stattfindet. Der präventive Arbeits- und Gesundheitsschutz muss sämtliche Tätigkeitsfelder adressieren, um das für die Innovationsfähigkeit wesentliche Arbeitskraftpotenzial zu erhalten.

Ziel

Das grundlegende Ziel der Bekanntmachung "Präventive Maßnahmen für die sichere und gesunde Arbeit von morgen" lässt sich daher in zwei Richtungen zusammenfassen. Um die Innovationsfähigkeit zu stärken bedarf es:

  • eines wirksamen betrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutzes durch präventionsorientierte Personal- und Kompetenzentwicklung und
  • verbesserter Gesundheit und Arbeitsqualität der Beschäftigten durch personenindividuelle, präventive Arbeitsgestaltung.

Um diese beiden Felder zu erforschen, sind Präventionsallianzen aus Vertretern der Wirtschaft, Wissenschaft, Intermediären und Sozialpartnern gefragt, in ihren Skizzen anwendungsorientierte Ansätze zu beschreiben, die die Chancen resultierend aus Digitalisierung und Demografie herausstellen und Wege zu einem konstruktiven Umgang aufweisen und umsetzen. Es gilt Kreativität und Vitalität der Unternehmen und ihren Mitarbeitern zu erhalten, um Innovationsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu stärken.

Damit greift die Bekanntmachung die Forschungsagenda der Bundesregierung für den demografischen Wandel "Das Alter hat Zukunft" auf. Gleichzeitig ist sie Bestandteil der Hightech-Strategie 2020 für Deutschland.

Verfahren

Die Skizzen, die zur Förderung kommen sollen, sind vom BMBF ausgewählt und unterrichtet. Die ersten Projekte starten zum Herbst 2015.

 

3) Betriebliches Kompetenzmanagement im demografischen Wandel

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert im Rahmen des Programms "Arbeiten - Lernen - Kompetenzen entwickeln. Innovationsfähigkeit in einer modernen Arbeitswelt" Forschungs- und Entwicklungsvorhaben auf dem Gebiet des "Betrieblichen Kompetenzmanagements im demografischen Wandel", um die Innovationsfähigkeit in einer alternden und zahlenmäßig schrumpfenden Gesellschaft zu erhalten und durch die Verknüpfung von Arbeitsgestaltung mit Kompetenz-, Personal- und Organisationsentwicklung zu stärken.

Mehr denn je kommt es darauf an, die aus den Wechselwirkungen von demografischem Wandel und moderner Arbeitswelt erwachsenden Herausforderungen zu erkennen, zu erforschen und zu gestalten. Dabei gewinnt die Identifizierung, Entwicklung und Nutzung von Kompetenzen in Unternehmen entscheidend an Bedeutung. Das beinhaltet neue Modelle der Arbeitsorganisation, neue Konzepte der lebenslagenorientierten Personalpolitik, aber auch neue Strategien unternehmensspezifischen Kompetenzmanagements. Damit sollen eine gezielte Kompetenzentwicklung und Leistungsfähigkeit der Beschäftigten vom Einstieg ins Erwerbsleben bis zum Erreichen des Rentenalters sichergestellt werden.

An diesen Herausforderungen orientiert sich der aktuelle Forschungsschwerpunkt und fördert neue Konzepte, Strategien und Modelle für ein demografiesensibles, unternehmensbezogenes und berufsbegleitendes Kompetenzmanagement, das nachhaltig und bedarfsgerecht zukünftigen Anforderungen gerecht wird. Im demografischen Wandel sind zunehmend älter werdende Belegschaften herausgefordert, sich mit komplexeren Produktionssystemen, kürzeren Produktionszyklen, beschleunigten Technologiewechseln, neuen Unternehmensorganisationen und Geschäftsmodellen, Produkten und Dienstleistungen auseinanderzusetzen. Kompetente Fachkräfte sind und bleiben in diesen Prozessen die entscheidende Grundlage für die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. Mit Blick auf die demografische Struktur sind kompetenzorientierte Anpassungen in der Arbeitsorganisation der Unternehmen, lern- und gesundheitsförderliche Arbeitsplätze sowie eine innovationsförderliche Unternehmenskultur notwendig. Dafür sollen wissenschaftlich fundierte und in der Unternehmenspraxis erprobte Lösungsansätze in drei Themenbereichen erarbeitet werden.

Der Themenbereich "Arbeitsprozessintegrierte Kompetenzentwicklung für die Wirtschaft der Zukunft" fokussiert neuartige Konzepte für die Entwicklung individueller arbeits- und innovationsrelevanter Kompetenzen und deren professionelle Begleitung und Unterstützung durch Fach- und Führungskräfte in Unternehmen sowie durch intermediäre Organisationen.

Der Themenbereich "Kompetenzmanagement für längere Beschäftigungsfähigkeit" widmet sich gruppen- und altersspezifischen Rahmenbedingungen. Forschungsaspekte sind u. a. digitale Technologien, moderne Lernformate, spezifische Lernformen, Dokumentation und Anerkennung im Arbeitsleben erworbener Kompetenzen wie auch Potenziale von Gruppen (Frauen, Migranten), die für die regionale und sektorale Fachkräftesicherung bedeutsam sind.

Der Themenbereich "Konzepte betriebsspezifischen Kompetenzmanagements" richtet sich an das gesamte Unternehmen, seine Teile und Hierarchieebenen sowie die unternehmensübergreifende Zusammenarbeit. Es sind neue Konzepte erforderlich, die eine optimale Passung zwischen demografischer Struktur der Beschäftigten, technologischen und organisatorischen Anforderungen und Kompetenznutzung fördern. Diese betreffen auch informelle Lernprozesse, Kunden und externe Unternehmenspartner sowie soziale Webcommunities, die für einen Kompetenz- und Innovationsgewinn genutzt werden können.

Von den 277 eingereichten Skizzen wurden 30 Verbundprojekte, eingeteilt in sieben Fokusgruppen, und ein Metaprojekt für die Förderung ausgewählt.

  • Fokusgruppe 1 -Gestaltungskompetenz für Unternehmensprozesse
  • Fokusgruppe 2 - Kompetenznutzung und Unternehmenskultur
  • Fokusgruppe 3 - Lebensphasenorientiertes Kompetenzmanagement
  • Fokusgruppe 4 - Zukunftstechnologien und Kompetenzbedarfe
  • Fokusgruppe 5 - Vernetztes Kompetenzmanagement
  • Fokusgruppe 6 - Neue Formen arbeitsbezogenen Lernens
  • Fokusgruppe 7 - Kompetenzentwicklung als Innovationstreiber


Weitere Informationen finden Sie in der Projektliste des Förderschwerpunkts und auf den Seiten des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF).

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