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Zukunft Guter Arbeit - Kurs halten im Sturm. Einige Schlussfolgerungen aus der Veranstaltung am 15.5.2023

Die Veranstaltung am 15.Mai war nicht nur eine Veranstaltung, die den „Sturm“ aufzeigte, sondern auch Hinweise für die Zukunft der Gestaltung Guter Arbeit gegeben hat. Sie ergab Hilfen, um den Kurs auf Gute Arbeit zu halten.

Gute Arbeit entwickelt sich nicht automatisch. Trends führen zwar immer zu einem Wandel, aber selten zu einem in Richtung Guter Arbeit für die Breite der Beschäftigten. Es drängt sich der Eindruck auf, dass die Chancen solcher Entwicklungen, die „Sonntagsreden“ hervorheben, nicht genutzt werden. Es braucht sozialer Sicherheit im Transformationsgeschehen. Die Veränderungsprozesse führen zu Verunsicherung. Wir müssen uns im Klaren sein, wenn es nicht gelingt, die Transformationen sozial zu gestalten, werden sie misslingen. Und das Versagen der sozialen Gestaltung ist leider heute schon deutlich sichtbar! Die Gefährdung guter Arbeit kommt auch durch eine Politik der Prekarisierung und eine Abkehr von der Beachtung der Basisarbeit. Dazu tritt eine bisher nicht gekannte Welle der Individualisierung. Auch der Arbeitsschutz steht angesichts dieser Individualisierungswelle von neuen Herausforderungen. Langfristige Folgen von Belastungen werden, wie auch schon früher, von den Beschäftigten kaum erkannt.

Gute Arbeit ist kein Ziel, das bei Widerstand aufgegeben werden darf. Hilfen, den Kurs zu halten sind Regeln, Eigeninitiative, gemeinsames Handeln und eine gute Wissensbasis. Regulierungen als Rahmenbedingungen sind für Eigeninitiative notwendig, aber nicht hinreichend. Eigeninitiative bedarf der Einbindung in kollektive Regeln, damit die Ergebnisse nicht einzelnen oder eng umschriebenen Gruppen zu Gute kommen, aber damit wird sie noch lange nicht gefördert. Eigeninitiative bedarf aber auch der Anderen, damit sie breit wirken kann.

Ohne „Arbeiter“bildung ist Eigeninitiative nicht möglich und damit auch die „Handlungsfähigkeit von unten“ stark eingeschränkt. Die heutige Aus-, Weiter und Fortbildung sind ein „Anpassungsansatz“. Inwieweit daraus ein emanzipatorischer Ansatz werden kann (im Sinne der alten „Arbeiterbildung“) ist unklar.

Es gibt insbesondere in den ländlichen Regionen keine regionale Vertretung der Beschäftigten, die Interessen regionaler Wirtschafts- und Arbeitspolitik vertritt. „Regional handeln“ muss alle Beschäftigten einer Region einbeziehen. Es nicht um eine Transformation des Verarbeitenden Gewerbes, sondern um einen Weg der Guten Arbeit für alle. Bürgerschaftliches Engagement ist auch das Engagement für Gute Arbeit. Das sollte ebenso gefördert werden, wie andere Ansätze auch.

 

Eine ausführliche Darstellung findet sich in der Anlage

 

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