Eine neue paradigmatische Entwicklung benötigt den Aufbau einer entsprechenden „Innovationsfähigkeit“. Dies geschieht nicht durch ein Strohfeuer der Unterstützung, sondern bedarf zur Überwindung der Widerstände und zum Aufbau entsprechender Strukturen einer längeren, planbaren Unterstützung. Interaktionsarbeit ist solch eine paradigmatische Entwicklung. „Interaktionsarbeit“ ist die einzige Form der Erwerbsarbeit, in der das „Subjekt Mensch“ gleichzeitig „Objekt“ der Arbeit ist. Damit wurde sie von „normalen Interaktionen“ wie z.B. der Führung oder der kollegialen Zusammenarbeit abgesetzt. Ebenso wurde sie von anderen Arbeitstypen wie z.B. der „monologischen“ Arbeit abgegrenzt.
Wie die 5. Tagung zur Interaktionsarbeit von Ver.di gezeigt hat, hat die Forschung zur Interaktionsarbeit in den letzten fünf Jahren große Fortschritte gemacht, die bei einer kontinuierlichen Förderung fünf Jahre früher hätten gemacht werden können. Eigentlich wäre auf Grund der Fortschritte und der Erfahrungen der Corona-Krise zu erwarten, dass die Forschung zur Interaktionsarbeit verstärkte Unterstützung gewinnt. Stattdessen wird auf der 5. Tagung von der Exekutive die Eigenständigkeit der Forschungsförderung geleugnet. Ein eigener Schwerpunkt sei in Zukunft nicht erforderlich.
Gerade auf der 5. Tagung wurde klar, Eigenständigkeit und Kontinuität ist wegen des Zusammenwirkens verschiedener Wissenschaftsdisziplinen, unterschiedlichster Entscheidungsträger und sehr großen Qualifikationsdefiziten vor Ort notwendig. Ebenso fordert die Entwicklung einer Ökologie der Interaktionsarbeit neue Konzepte, Methoden und Erfahrungen, um Fehler der Vergangenheit zu vermeiden.
Im Anhang werden die Gedanken ausführlicher dargestellt.
Die Ver.di-Dokumentation findet sich auf:
https://innovation-gute-arbeit.verdi.de/themen/interaktionsarbeit/++co++351854b0-5131-11ed-9900-001a4a160100